Was ist Permakultur – einfach erklärt

Was ist Permakultur?

Vielleicht hast du schon einmal von der Permakultur gehört oder bist einfach nur neugierig, was es damit auf sich hat. In diesem Artikel werden wir gemeinsam das Konzept der Permakultur erkunden und herausfinden, wie es in der Landwirtschaft, im Garten, in der Stadt und in Gemeinschaften angewendet werden kann.

Was ist Permakultur in einem Satz erklärt?

Permakultur ist die bewusste Erschaffung eines Paradieses. Es wird ein naturnaher Lebensraum geplant und umgesetzt, der alle Bedürfnisse des Menschen befriedigt und sich dabei gleichzeitig auch mit möglichst geringem Arbeitsaufwand selbst erhaltet.

Ein nachhaltiger Gegenentwurf

Die Permakultur ist ein nachhaltiger Gegenentwurf zum vorherrschenden industriellen Agrarsystem. Die industrielle Landwirtschaft setzt vor allem auf Monokulturen, weil sich damit der Ertrag kurzfristig maximieren lässt. Doch die Erhaltung einer Monokultur ist nur durch den massiven Einsatz von Pestiziden möglich. Zur Ertragsmaximierung werden oftmals auch chemische Düngemittel eingesetzt. Durch diese Vorgehensweisen werden Böden und Wasser verschmutzt und die Biodiversität wird reduziert, was wiederum zu einem Verlust von ehemals fruchtbaren Böden durch Erosion führt.

Die Zerstörung der Natur hat in der heutigen Zeit eine wirklich bedenkliche Größenordnung angenommen. Gleichzeitig wird aber auch immer mehr Menschen bewusst, dass die Welt keine Zukunft hat, wenn wir unsere Denk- und Handlungsmuster nicht ändern werden. Die Menschheit braucht nachhaltige und effiziente Systeme, nicht nur für die Nahrungsversorgung, sondern auch in allen anderen Bereichen. Die Permakultur Bewegung versucht eben solche Systeme zu planen und umzusetzen.

Orientierung an der Natur

Permakultur Design orientiert sich am Vorbild der Natur. Die Beobachtung von Pflanzen, Tieren und anderen Elementen dient als Grundlage für die Planung. Denn die vielfältigen Ökosysteme der Natur sind an Effizienz und Nachhaltigkeit unübertroffen. Es werden auf kleinem Raum Ökosysteme aus mehrjährigen und sich selbst vermehrenden einjährigen Pflanzen und Tierarten geplant und umgesetzt.

Bei der Umsetzung wird dann das alte Erfahrungswissen von unterschiedlichen Kulturen mit den neueren Methoden und Techniken kombiniert, sodass Lebensräume gestaltet werden können, die die menschlichen Grundbedürfnisse erfüllen und trotzdem ökologisch unbedenklich sind.

Ein ganzheitlicher Denkansatz

Die Permakultur Prinzipien werden allerdings heute nicht mehr nur für landwirtschaftliche Projekte angewandt. Inzwischen werden auch soziale Aspekte mit einbezogen. Aus der Permakultur ist ein ganzheitlicher Denkansatz zur Gestaltung von sozialen Siedlungsräumen geworden.

Was bedeutet Permakultur?

Permakultur ist eine Kombination aus den Worten „permanent“ und „agriculture“ (dauerhaft und Landwirtschaft). Es handelt sich um ein ganzheitliches Designsystem, das darauf abzielt, nachhaltige und regenerative menschliche Lebensräume und landwirtschaftliche Systeme zu schaffen. Permakultur verbindet ökologische Prinzipien und Methoden, um Lebensmittel, Energie, Wasser und andere Ressourcen auf nachhaltige Weise zu produzieren.

Die Geschichte der Permakultur

Die Permakultur hat ihren Ursprung in den 1970er Jahren, als zwei Australier, Bill Mollison und David Holmgren, das Konzept entwickelten.

Bill Mollison und David Holmgren

Bill Mollison war ein Ökologe und Universitätsdozent, David Holmgren sein Student. Zusammen entwickelten sie die Idee der Permakultur, um auf die zunehmenden ökologischen Probleme und die Unnachhaltigkeit konventioneller Landwirtschaftssysteme zu reagieren. Ihr Ziel war es, ein System zu entwickeln, das die Produktivität der Natur mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang bringt.

Die Verbreitung der Permakultur

Seit den Anfängen hat sich die Permakultur weltweit verbreitet. Menschen aus verschiedenen Kulturen und Regionen haben ihre eigenen Variationen und Anpassungen des Konzepts entwickelt. Heute gibt es eine globale Permakultur-Bewegung, die sich für ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit einsetzt.

Ethische Grundsätze der Permakultur

Die Permakultur basiert auf drei grundlegenden ethischen Prinzipien, die das Fundament für alle Entscheidungen und Handlungen im Rahmen der Permakultur bilden.

Diese Grundsätze sind:

Erde bewahren

Dieses Prinzip betont die Bedeutung des Schutzes und der Erhaltung der natürlichen Ressourcen und Ökosysteme. Dazu gehört, den Boden zu pflegen, die Artenvielfalt zu erhalten und die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Dadurch entstehen resiliente und gesunde Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Menschen.

Menschen versorgen

Permakultur zielt darauf ab, die Bedürfnisse der Menschen auf nachhaltige Weise zu erfüllen. Dazu gehört, dass wir gesunde Lebensmittel anbauen, sauberes Wasser zur Verfügung stellen und Lebensräume gestalten, die sowohl physisches als auch psychisches Wohlbefinden fördern. Gleichzeitig sollen die Menschen dazu ermutigt werden, Verantwortung für ihre Umwelt und Gemeinschaft zu übernehmen.

Überschuss teilen

Dieses Prinzip ermutigt dazu, Ressourcen und Wissen miteinander zu teilen, anstatt sie zu horten oder zu verschwenden. Dazu gehört, den Überschuss an Nahrung und Materialien innerhalb der Gemeinschaft zu verteilen, um sicherzustellen, dass jeder Zugang zu dem hat, was er braucht. Es beinhaltet auch den Wissensaustausch, um anderen zu helfen, nachhaltige Lebensweisen und Praktiken zu entwickeln.

Die 12 Prinzipien der Permakultur

Die 12 Prinzipien der Permakultur wurden von David Holmgren entwickelt und dienen als Leitfaden für die Gestaltung von nachhaltigen Systemen. Sie sind:

  1. Beobachte und interagiere: Lerne von der Natur und interagiere mit ihr, um nachhaltige Systeme zu entwickeln.
  2. Sammle und speichere Energie: Nutze Ressourcen effizient und langfristig.
  3. Erwirtschafte einen Ertrag: Schaffe eine Basis, die von Anfang an nötige Ressourcen liefert.
  4. Wende Selbstregulierung an und lerne aus dem Feedback: Verstehe Rückkoppelungen, um selbstregulierende Systeme zu schaffen.
  5. Nutze erneuerbare Ressourcen und Leistungen: Setze auf nachhaltige, langfristig verfügbare Ressourcen.
  6. Produziere keinen Abfall: Minimiere Umweltverschmutzung und Abfall, indem alle Outputs produktiv genutzt werden.
  7. Gestalte zuerst Muster und dann Details: Betrachte das große Ganze und entwickle darauf basierend detaillierte Lösungen.
  8. Integrieren statt ausgrenzen: Berücksichtige die Wechselwirkungen und Beziehungen zwischen Systemelementen.
  9. Nutze kleine & langsame Lösungen: Implementiere effiziente, nachhaltige und energieeffiziente Lösungen im passenden Maßstab.
  10. Nutze & schätze die Vielfalt: Stärke Systeme durch Diversität in Pflanzen, Tieren und menschlichen Gemeinschaften.
  11. Nutze Randzonen und schätze das Marginale: Erkenne und nutze das Potenzial von Randbereichen und marginalen Aspekten.
  12. Nutze & reagiere kreativ auf Veränderung: Sei anpassungsfähig und nutze Veränderungen als Chance für kreative Lösungen.

Permakultur-Design

Beim Permakultur-Design geht es darum, ein System zu entwickeln, das sowohl menschliche Bedürfnisse als auch die des Ökosystems erfüllt. Hier sind die grundlegenden Elemente:

Zonen

Zonen sind ein wichtiger Aspekt des Permakultur-Designs. Sie teilen den Raum nach der Häufigkeit der menschlichen Interaktion auf. Dabei gilt:

  • Zone 0: Das Haus oder die Wohnung
  • Zone 1: Bereiche, die täglich besucht werden (z.B. Kräutergarten)
  • Zone 2: Bereiche, die regelmäßig besucht werden (z.B. Obstgarten)
  • Zone 3: Bereiche, die selten besucht werden (z.B. Felder und Weiden)
  • Zone 4: Halbwildnis, die gelegentlich genutzt wird (z.B. für Holz)
  • Zone 5: Wildnis, die unberührt bleibt (z.B. als Lebensraum für Tiere)

Sektoren

Sektoren beschreiben externe Einflüsse auf das Design, wie Sonne, Wind, Wasser oder Tierbewegungen. Durch die Berücksichtigung dieser Faktoren kann man das Design an die natürlichen Gegebenheiten anpassen und so Energie sparen.

Mustererkennung

Mustererkennung bezieht sich auf die Identifizierung von Mustern in der Natur, die auf das Design übertragen werden können. Beispiele sind Spiralen, Verzweigungen oder Wellen. Durch die Anwendung natürlicher Muster kann man effizientere und harmonischere Systeme schaffen.

Permakultur Anwendungsbeispiele im Garten

Ein Permakulturgarten kann auf verschiedene Arten gestaltet und angelegt werden. Hier sind einige praktische Anwendungsbeispiele, die zeigen, wie du Permakultur-Prinzipien in deinem eigenen Garten umsetzen kannst:

  1. Mischkultur: Pflanze unterschiedliche Pflanzenarten zusammen, um Schädlinge auf natürliche Weise abzuwehren, den Boden zu verbessern und die Biodiversität zu fördern. Zum Beispiel können Tomaten, Basilikum und Ringelblumen zusammengepflanzt werden, um gegenseitige Vorteile zu nutzen.
  2. Vertikaler Anbau: Nutze den vertikalen Raum in deinem Garten, indem du Rankpflanzen wie Bohnen, Erbsen und Gurken an Rankhilfen wachsen lässt. Dadurch sparst du Platz, förderst eine bessere Luftzirkulation und erleichterst die Ernte.
  3. Mulchen: Bedecke den Boden um deine Pflanzen mit organischem Material wie Stroh, Holzspänen oder Grünschnitt. Das hilft dabei, Feuchtigkeit im Boden zu halten, Unkrautwuchs zu unterdrücken und langfristig den Boden zu verbessern.
  4. Kompostierung: Erstelle einen Komposthaufen oder eine Wurmkiste, um organische Abfälle in wertvollen Dünger für deinen Garten umzuwandeln. So schließt du den Nährstoffkreislauf und reduzierst den Bedarf an zusätzlichen Düngemitteln.
  5. Regenwassernutzung: Sammle Regenwasser in Regentonnen oder anderen Behältern, um es zur Bewässerung deines Gartens zu verwenden. Das spart Trinkwasser und hilft, den Wasserverbrauch zu reduzieren.
  6. Nützlinge fördern: Schaffe Lebensräume für nützliche Tiere und Insekten, wie beispielsweise Insektenhotels, Nistkästen für Vögel oder Steinhaufen für Eidechsen. Diese Nützlinge helfen dabei, Schädlinge auf natürliche Weise zu kontrollieren.
  7. Pflanzenvermehrung: Vermehre deine eigenen Pflanzen durch Stecklinge, Samen oder Teilung. Dadurch kannst du den Garten kostengünstig erweitern und gleichzeitig alte Sorten und genetische Vielfalt erhalten.

Permakultur in der Landwirtschaft

In der Landwirtschaft bietet die Permakultur alternative Methoden zur konventionellen Landwirtschaft, um nachhaltigere und umweltfreundlichere Lösungen zu finden. Bei der Anwendung von Permakultur-Prinzipien in der Landwirtschaft steht der Aufbau von resilientes, selbstregulierenden Agrarsystemen im Vordergrund, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich nachhaltig sind.

Ein zentrales Merkmal der Permakultur-Landwirtschaft ist die Agroforstwirtschaft. Hierbei werden Bäume, Sträucher und Nutzpflanzen in mehrschichtigen Systemen angebaut, um die Vorteile von Mischkulturen zu nutzen. Die unterschiedlichen Pflanzen ergänzen sich in ihren Nährstoffbedürfnissen, fördern die Bodengesundheit und bieten Lebensraum für nützliche Insekten und Tiere. Dadurch wird die Notwendigkeit von chemischen Düngemitteln und Pestiziden reduziert.

Ein weiteres wichtiges Konzept in der Permakultur-Landwirtschaft ist die Integration von Tieren. Tiere spielen eine wesentliche Rolle im Ökosystem, indem sie helfen, den Boden zu düngen, Schädlinge zu kontrollieren und die Bodenstruktur zu verbessern. In der Permakultur-Landwirtschaft werden Tiere so integriert, dass sie sowohl zum Wohl der Tiere als auch zum Wohl des Ökosystems beitragen. Zum Beispiel können Hühner in mobilen Ställen gehalten werden, die regelmäßig über den Acker bewegt werden, um Unkraut und Schädlinge zu bekämpfen und den Boden gleichzeitig zu düngen.

Die sorgfältige Planung und Gestaltung von Wasser- und Bewässerungssystemen ist ebenfalls ein Schlüsselaspekt der Permakultur-Landwirtschaft. Durch den Einsatz von Swales (flachen Mulden), Teichen und anderen Wasserrückhaltesystemen wird das Wasser effizient genutzt und der Boden vor Erosion geschützt. Gleichzeitig werden Nährstoffe im System gehalten und der Wasserverbrauch minimiert.

Städtische Permakultur

Städtische Permakultur zeigt, dass dieses nachhaltige Design-Konzept nicht nur auf ländliche Gebiete beschränkt ist. Auch in Städten kann Permakultur angewendet werden, um grüne Oasen zu schaffen, die Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen bieten. Hier sind einige Ideen, wie du Permakultur in einer städtischen Umgebung umsetzen kannst:

  1. Vertikale Gärten: Wenn du wenig Platz hast, nutze die vertikale Ebene, um Pflanzen anzubauen. Du kannst beispielsweise Rankgitter, Paletten oder Hängekörbe verwenden, um Kräuter, Gemüse und Blumen zu kultivieren.
  2. Gemeinschaftsgärten: Schließe dich mit Nachbarn oder Freunden zusammen, um gemeinsam einen Garten zu bewirtschaften. Gemeinschaftsgärten fördern den sozialen Zusammenhalt und ermöglichen den Austausch von Wissen und Fähigkeiten.
  3. Begrünte Dächer: Begrüne das Dach deines Hauses oder deines Schuppens, um Lebensraum für Insekten und Vögel zu schaffen und gleichzeitig die Energieeffizienz deines Gebäudes zu erhöhen.
  4. Regenwassernutzung: Sammle Regenwasser in Regentonnen, um deinen Garten zu bewässern und so wertvolles Trinkwasser zu sparen.
  5. Kompostierung: Stelle deinen eigenen Kompost her, um Abfall zu reduzieren und nährstoffreichen Dünger für deine Pflanzen zu erhalten.

Permakultur und Gemeinschaften

Permakultur ist nicht nur auf die Gestaltung von Gärten und landwirtschaftlichen Flächen beschränkt, sondern hat auch einen starken sozialen Aspekt. Gemeinschaften können von Permakultur profitieren, indem sie nachhaltige Lebensweisen fördern und Ressourcen gemeinsam nutzen. Hier sind einige Beispiele, wie Permakultur in Gemeinschaften angewendet werden kann:

  1. Tauschringe: Organisiere Tauschringe, bei denen Menschen ihre Erzeugnisse, Fähigkeiten oder Dienstleistungen miteinander teilen können, anstatt Geld auszutauschen.
  2. Gemeinschaftsküchen: Richte Gemeinschaftsküchen ein, in denen Menschen zusammen kochen und essen können, um soziale Kontakte zu pflegen und Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
  3. Bildungsangebote: Biete Workshops und Kurse an, um Wissen und Fähigkeiten in den Bereichen Permakultur, Gartenarbeit, Handwerk oder Kochen zu teilen.
  4. Kooperative Wirtschaftsmodelle: Gründe gemeinschaftlich geführte Unternehmen oder Genossenschaften, um fair und nachhaltig produzierte Waren und Dienstleistungen anzubieten.

Vorteile der Permakultur

Permakultur bietet zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Anbaumethoden. Hier sind einige der Hauptvorteile:

  1. Nachhaltigkeit: Permakultur fördert einen ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt und arbeitet mit natürlichen Kreisläufen, um langfristig stabile Ökosysteme zu schaffen.
  2. Biodiversität: Durch die Integration verschiedener Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen entstehen vielfältige, gesunde und resiliente Ökosysteme.
  3. Ernährungssicherheit: Die Vielfalt an Nutzpflanzen in einem Permakultur-System fördert die Ernährungssicherheit und bietet eine größere Auswahl an Lebensmitteln.
  4. Widerstandsfähigkeit gegen Klimawandel: Permakultur-Systeme sind widerstandsfähiger gegenüber Extremwetterereignissen und Klimaveränderungen, da sie auf Diversität und ökologische Stabilität setzen.
  5. Bodenverbesserung: Permakultur fördert die Regeneration und den Schutz des Bodens durch den Einsatz von Gründüngung, Mulchen, Kompostierung und anderen Techniken.
  6. Wassermanagement: Durch das gezielte Auffangen, Speichern und Verteilen von Wasser im System wird Wasser effizienter genutzt und die Abhängigkeit von externen Wasserquellen verringert.
  7. Energieeffizienz: Permakultur nutzt natürliche Energiequellen und minimiert den Einsatz von fossilen Brennstoffen und externen Energieinputs.
  8. Gemeinschaftsbildung: Permakultur-Projekte fördern den Aufbau von Gemeinschaften und Zusammenarbeit, indem sie Menschen zusammenbringen, um gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten.

Kritik und Herausforderungen

Trotz der vielen Vorteile hat die Permakultur auch einige Kritikpunkte und Herausforderungen zu bewältigen:

  1. Skalierbarkeit: Kritiker hinterfragen, ob Permakultur in großem Maßstab angewendet werden kann, um den wachsenden Nahrungsmittelbedarf der Weltbevölkerung zu decken.
  2. Arbeitsintensität: Permakultur kann insbesondere in der Anfangsphase arbeitsintensiver sein als konventionelle Landwirtschaft, da sie aufwendige Planung, Gestaltung und Implementierung erfordert.
  3. Wissen und Erfahrung: Permakultur erfordert ein tiefes Verständnis von Ökologie, Pflanzen und Tieren sowie die Fähigkeit, komplexe Systeme zu gestalten und zu verwalten. Dies kann für Anfänger einschüchternd sein und einen hohen Lern- und Zeitaufwand erfordern.
  4. Zugang zu Ressourcen: Für manche Menschen kann der Zugang zu Land, finanziellen Mitteln und anderen Ressourcen eine Hürde bei der Umsetzung von Permakulturprojekten darstellen.

Wie man mit Permakultur beginnt

Wenn du Interesse hast, Permakultur in deinem Leben zu integrieren, gibt es viele Möglichkeiten, um zu beginnen. Hier sind einige Tipps:

  1. Bildung und Kurse: Suche nach Permakultur-Kursen und -Workshops in deiner Region oder online, um mehr über Permakultur-Design und -Praktiken zu erfahren.
  2. Netzwerke und Ressourcen: Suche nach Permakultur-Netzwerken und -Ressourcen, um dich mit anderen Permakultur-Enthusiasten zu verbinden und Ressourcen und Informationen zu teilen.
  3. Selber umsetzen: Beginne mit der Anwendung von Permakultur-Design in deinem eigenen Garten oder auf deinem Balkon, indem du z.B. Kompostierungs- und Regenwassersammelsysteme installierst oder Pflanzen nach den Permakultur Prinzipien auswählst und anordnest.

Zusammenfassung

Permakultur ist eine nachhaltige Design-Philosophie, die auf der Zusammenarbeit mit der Natur basiert und darauf abzielt, die Ökosysteme zu erhalten und zu verbessern, während gleichzeitig menschliche Bedürfnisse erfüllt werden. Die Permakultur kann auf verschiedene Lebensbereiche angewendet werden, wie die Landwirtschaft, die Gartenarbeit, das Stadtleben und die Gemeinschaften.

Das Konzept der Permakultur beruht auf drei ethischen Grundsätzen, nämlich der Erhaltung der Erde, der Versorgung der Menschen und dem Teilen von Überschüssen. Diese Grundsätze sind die Grundlage für die zwölf Prinzipien der Permakultur, die das Design von nachhaltigen Lebensräumen unterstützen.

Permakultur-Design konzentriert sich auf die Planung und Nutzung von Ressourcen in einem System, das auf den Bedürfnissen von Pflanzen, Tieren und Menschen basiert. Durch die Anwendung von Zonen, Sektoren und Mustererkennung können nachhaltige Systeme geschaffen werden, die produktiv und ökologisch sind.

In der Gartenarbeit kann Permakultur verwendet werden, um Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität zu erhöhen und gleichzeitig Nahrungsmittel und Lebensraum für Tiere zu schaffen. In der Landwirtschaft kann Permakultur dazu beitragen, Boden- und Wasserressourcen zu erhalten, den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln zu reduzieren und den landwirtschaftlichen Ertrag zu erhöhen.

In städtischen Gebieten kann Permakultur in Gemeinschaftsgärten und anderen städtischen Landwirtschaftsprojekten angewendet werden, um Nahrungsmittel für die Gemeinschaft zu produzieren und grüne Räume zu schaffen. Permakultur kann auch dazu beitragen, Gemeinschaften zu stärken, indem sie lokale Ressourcen und Fähigkeiten nutzt.

Es gibt viele Vorteile der Permakultur, wie zum Beispiel die Schaffung von nachhaltigen und produktiven Systemen, die Reduzierung von Umweltbelastungen, die Förderung von Biodiversität und die Schaffung von resilienten Gemeinschaften. Trotzdem gibt es auch einige Herausforderungen und Kritikpunkte, die mit der Anwendung von Permakultur verbunden sind, wie zum Beispiel der nur begrenzt mögliche Einsatz in groß angelegten landwirtschaftlichen Betrieben.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Permakultur und Biodynamik?

Permakultur und Biodynamik sind beide Ansätze zur Schaffung nachhaltiger landwirtschaftlicher Systeme, aber es gibt einige Unterschiede. Biodynamik betont die Verbindung zwischen Pflanzen, Tieren und dem Kosmos und verwendet Methoden wie das Einbringen von Kräutern und Mineralien in den Boden und die Verwendung von Präparaten zur Unterstützung des Wachstums. Permakultur konzentriert sich auf die Schaffung von Systemen, die auf natürlichen Prozessen basieren und die Erhaltung von Boden und Wasserressourcen betonen.

Wie viel Platz brauche ich, um Permakultur anzuwenden?

Permakultur kann in jedem Raum angewendet werden, vom Balkon bis zum Bauernhof. Die Menge an Platz, den du benötigst, hängt von deinen spezifischen Zielen und Bedürfnissen ab. Wenn du zum Beispiel nur Gemüse für den Eigenbedarf anbauen möchtest, kann ein kleiner Garten oder ein Balkon ausreichen. Wenn du jedoch größere Anbauflächen benötigst, musst du entsprechend mehr Platz haben.

Muss ich ein Experte sein, um Permakultur anzuwenden?

Nein, du musst kein Experte sein, um Permakultur anzuwenden. Es gibt viele Ressourcen und Kurse, die dir helfen können, die Grundlagen von Permakultur zu erlernen und sie in deinem Leben anzuwenden. Es ist jedoch wichtig, Zeit und Mühe zu investieren, um die Prinzipien und Methoden von Permakultur zu verstehen und anzuwenden.

Kann ich Permakultur in der Stadt anwenden?

Ja, Permakultur kann auch in städtischen Gebieten angewendet werden. Es gibt viele Beispiele für städtische Permakultur, wie Gemeinschaftsgärten, Dachgärten und vertikale Gärten. Die Anwendung von Permakultur in der Stadt kann dazu beitragen, Nahrungsmittelproduktion in der Nähe von Wohnorten zu fördern und Grünflächen zu schaffen.

Ist Permakultur kosteneffektiv?

Permakultur kann dazu beitragen, die Kosten für den Lebensunterhalt zu senken, indem sie die Abhängigkeit von industriellen Systemen verringert. Durch die Schaffung von Systemen, die auf natürlichen Prozessen basieren, kann Permakultur auch dazu beitragen, die Kosten für Düngemittel und Pestizide zu senken. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Permakultur eine Investition von Zeit und Ressourcen erfordern kann, insbesondere zu Beginn.